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Schwanger Lakritz essen?

Lakritz in der Schwangerschaft

Lakritz in der Schwangerschaft

Vielen Frauen steht in der Schwangerschaft der Sinn nach etwas Süßem. Es gibt jedoch einige Süßigkeiten, auf deren Verzehr Du besser verzichten solltest, wenn Du ein Kind erwartest, da sie Deinem Baby schaden können. So kann etwa der Konsum von Lakritz in der Schwangerschaft negative Folgen für die Entwicklung Deines Kindes haben.

Ist Lakritz in der Schwangerschaft erlaubt?

Gerade in der Schwangerschaft haben viele Frauen Lust auf Süßigkeiten. Während Du bei den meisten Lebensmitteln bedenkenlos zugreifen kannst, solltest Du bei Lakritz in der Schwangerschaft jedoch vorsichtig sein, denn verschiedene Studien haben gezeigt, dass die Entwicklung von Kindern negativ beeinflusst werden kann, wenn deren Mütter Lakritz in der Schwangerschaft zu sich genommen haben. Zudem kann der übermäßige Konsum des Süßholzes das Risiko einer Frühgeburt erhöhen.

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Lakritz in der Schwangerschaft: Buntes Lakritz
Der übermäßige Konsum von Lakritz in der Schwangerschaft kann die Entwicklung Deines Babys negativ beeinflussen.

Studie zu Lakritz in der Schwangerschaft

Forscher der University of Helsinki und der University of Edinburgh haben die Auswirkungen von Lakritz in der Schwangerschaft untersucht. Zu diesem Zwecke beobachteten sie die Folgen des Lakritzkonsums von Schwangeren und deren Kindern über einen Zeitraum von acht Jahren. Das Forscherteam zeichnete genau auf, welche Menge an Lakritz die Frauen in der Schwangerschaft zu sich genommen haben. Acht Jahre später untersuchten sie die kognitiven Fähigkeiten, den Wortschatz, das Gedächtnis, das räumliche Vorstellungsvermögen sowie das Verhalten ihrer Kinder. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass die Kinder, deren Mütter besonders viel Lakritz in der Schwangerschaft gegessen hatten, bei den Intelligenztests deutlich schlechter abschnitten als die Kinder von Müttern, welche in der Schwangerschaft kein oder nur wenig Lakritz konsumiert hatten. Zudem hatten die Kinder der „Lakritz-Mütter“ Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, und wiesen häufiger Verhaltensauffälligkeiten wie etwa ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) auf.

Die Wirkung von Lakritz in der Schwangerschaft

Die Wissenschaftler vermuten, dass sich der in Lakritz enthaltene Inhaltsstoff Glycyrrhizin negativ auf die Entwicklung des ungeborenen Kindes auswirkt, denn dieser kann die Plazentafunktion beeinträchtigen, sodass Stresshormone der Mutter zum Embryo gelangen können. Diese Stresshormone (Glukokortikoide) können die Hirnentwicklung des Babys beeinträchtigen und später zu Verhaltensstörungen beim Kind führen. Eines der Stresshormone ist Cortisol. Kinder von Frauen, die Lakritz in der Schwangerschaft konsumiert hatten, wiesen drei Mal höhere Cortisol-Level auf als Kinder gleichen Alters, deren Mütter kein Lakritz gegessen hatten. Das Stresshormon Cortisol verfügt über ein weites Wirkungsspektrum im menschlichen Körper. So wurde beispielsweise ein Zusammenhang von Cortisol und der Bewältigung von Stress sowie der Entwicklung von Diabetes und Übergewicht nachgewiesen. Die Studie zeigt, dass bereits ein Gramm reines Lakritz pro Woche ausreicht, um bei den ungeborenen Babys die Cortisol-Werte ansteigen zu lassen. Laut den Autoren der Studie liegt der riskante Grenzwert jedoch erst bei 500 Milligramm Glycyrrhizin pro Woche. Dies entspricht der Menge, die in 100 Gramm reinem Lakritz enthalten ist. Lakritzprodukte bestehen allerdings nicht aus reinem Lakritz. 100 Gramm Lakritzprodukte pro Tag sind daher erlaubt. Die Co-Autorin der Studie Katri Räikkönen legt werdenden Müttern dennoch nahe, unbedingt auf große Mengen von Lakritz in der Schwangerschaft zu verzichten.

Lakritz in der Schwangerschaft kann das Risiko einer Frühgeburt erhöhen

In einer anderen finnischen Studie fanden Forscher heraus, dass der Konsum von Lakritz in der Schwangerschaft auch das Risiko einer Frühgeburt steigern kann. Dafür untersuchten Wissenschaftler der University of Helsinki den Lakritzkonsum von 202 Schwangeren. Es stellte sich heraus, dass die Frauen, die besonders viel Lakritz in der Schwangerschaft aßen, ein zweifach höheres Risiko aufwiesen, vor der 37. Schwangerschaftswoche zu entbinden, als Frauen, die nur wenig oder gar kein Lakritz zu sich nahmen. Die Forscher führen das erhöhte Risiko einer Frühgeburt ebenfalls auf die gesteigerte Einnahme des in Lakritz enthaltenen Stoffes Glycyrrhizin zurück, welcher den Bluthochdruck erhöhen kann. Deutsche Lakritzprodukte enthalten im Vergleich zu finnischen Lakritzwaren jedoch verhältnismäßig wenig Glycyrrhizin. Daher ist der Konsum von Lakritz in der Schwangerschaft unbedenklich, sofern Du nicht mehr als 100 Gramm Lakritzware pro Woche zu Dir nimmst. Da Süßholzextrakt jedoch nicht nur in Lakritz enthalten ist, sondern beispielsweise auch oft in der chinesischen Medizin verwendet wird, solltest Du genau die Inhaltsstoffe von chinesischen Kräutermixturen prüfen, bevor Du solche während der Schwangerschaft zu Dir nimmst.

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Alternativen zu Lakritz in der Schwangerschaft

Wenn Du auf Nummer sicher gehen und vollends auf Lakritz in der Schwangerschaft verzichten möchtest, kannst Du auf leckere Alternativen zurückgreifen, denn es gibt auch unbedenkliche Lebensmittel, die Dir ebenfalls ein süßsaures Geschmackserlebnis bereiten können. So schmecken zum Beispiel auch geschälte saure Äpfel süßsauer. Zudem stoppen sie den Heißhunger und enthalten wertvolle Vitamine und Ballaststoffe. Eine weitere gute Alternative zu Lakritz in der Schwangerschaft bietet Fruchtgummi. Dieses ist zwar etwas süßer und fruchtiger als das Süßholz, bringt dafür aber ein ähnliches „Kauerlebnis“ mit sich.

Viele Schwangere fragen sich, ob Lakritz in der Schwangerschaft erlaubt ist. Finnische Wissenschaftler haben in verschiedenen Studien herausgefunden, dass der Verzehr von großen Mengen an Lakritz in der Schwangerschaft negative Auswirkungen auf die kognitive Entwicklung des ungeborenen Kindes haben und das Risiko einer Frühgeburt erhöhen kann. Daher solltest Du Lakritz in der Schwangerschaft entweder vollends meiden oder nur in Maßen verzehren.